Grüne fordern Fonds - Senat sieht sich nicht zuständig

Um den Karneval als Besuchermagneten zu erhalten, fordern die Grünen vom Senat einen Fonds einzurichten. Das Geld werde etwa für Sicherheitsdienste, Absperrungen, Müllbeseitigung und Gema-Gebühren benötigt. Doch der Senat hat seinen eigenen Blick auf die Parade.

Zwei Wochen vor dem Karneval der Kulturen erneuern Grüne und Organisatoren ihre Forderung nach mehr Geld für den traditionsreichen Umzug. Der Karneval in Kreuzberg bringe seit Jahren durch allerlei Verkäufe in Läden, Ständen und Kneipen, Übernachtungen in Hotels und Hostels sowie durch Eintrittsgelder in zahlreichen Einrichtungen mehrere Millionen Euro in die Stadt. Die Veranstaltung verdiene deshalb mehr öffentliche Unterstützung, als das bislang der Fall sei. Insgesamt 1,3 Millionen Besucher werden auch in diesem Jahr erwartet – allerdings bei weniger Tänzern, Sängern und Musikern.

Wie berichtet, haben sich für dieses Jahr 76 Künstlergruppen angemeldet, 2012 waren es 90. Um den Karneval als Besuchermagneten zu erhalten, fordern die Grünen vom Senat einen Fonds einzurichten, der Mittel aus der Tourismus- und Wirtschaftsförderung erhalten soll. Ein entsprechender Antrag der Fraktion vom November vergangenen Jahres ist bislang allerdings nicht im zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses besprochen worden. Erst einmal würden wohl 100 000 Euro reichen, sagte Susanna Kahlefeld, die Integrations-expertin der Grünen im Abgeordnetenhaus. Ein ehrenamtliche Jury könnte entscheiden, welche Gruppe für welchen Beitrag wie viel Geld bekomme. Bislang fließen jährlich 270 000 Euro vom Senat an die Organisatoren des Karnevals. Hinzu kommen rund 500 000 Euro von Sponsoren.

(von Hannes Heine, Tagesspiegel online, 04.05.2013)

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