Anerkennungsgesetz ausländischer Berufsabschlüsse - Halbherzig, unübersichtlich und an der Zielgruppe vorbei

Dr. Susanna Kahlefeld, Sprecherin für Partizipation und Gleichbehandlung von Migrant_innen, sagt zum vorgelegten Landesgesetz zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse:

Es fehlen die wesentlichen Regelungen, die wirklich qualifizierte Fachkräfte in Berlin auf den ersten Arbeitsmarkt bringen würden. Anders als in Hamburg werden durch das vom Berliner Senat vorgelegte Gesetz Lehrer und Lehrerinnen, die ihre Qualifikation im Ausland erworben haben, auch nach der erfolgreichen Anerkennung nicht regulär an Schulen arbeiten können. Das teure Anerkennungsverfahren wird sich für sie daher nicht lohnen. Vor allem dann nicht, wenn sie zu den Geringverdienern gehören, denn diese müssen die Kosten für das Verfahren und die Zeiten der Nachqualifikation alleine tragen.

Der in der öffentlichen Diskussion viel zitierte Taxi fahrende Ingenieur wird somit vom vorgelegten Gesetz nicht profitieren. Mehr als eine Öffnung der bestehenden Anerkennungsregelungen für Drittstaatler ist nicht vorgesehen. Die Regelungen sind im Ganzen unübersichtlich und inkonsequent.

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