Veranstaltungsbericht: Flüchtlingssituation in Deutschland

Am 05. März veranstalteten wir eine Diskussionsrunde mit Komi Edzro von Initiative Togo Action Plus e. V. Komi Edzro engagiert sich seit vielen Jahren für Flüchtlinge, besucht regelmäßig das Asylheim in Krumpa bei Merseburg (Sachsen-Anhalt) und kämpft mit Hilfe von Anwälten für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Personen, die zum Teil über viele Jahre hinweg mit dem Aufenthaltsstaus „Duldung“ leben (müssen).

Im Jahr 2012 drehte der mdr auf Initiative von Heimbewohner_innen des Asylbewerberheims Krumpa einen kurzen Dokumentarfilm mit dem Titel „Zustand des Asylbewerberheims Krumpa ist besorgniserregend“ um auf die dortige Situation aufmerksam zu machen. Krumpa sei dabei nur ein Beispiel für die allgemeine Lage von deutschen Asylbewerberheimen, berichtete Komi Edzro: meistens befänden sich die Heime außerhalb der Städte, eine räumliche Nähe zur Stadtbevölkerung und zur Infrastruktur der Städte und Gemeinden sei somit gewollt, viele Heime sind überfüllt und befinden sich in einem maroden Zustand.

Nach Unterstützungsmöglichkeiten für Flüchtlinge in den Heimen gefragt, antwortete er, dass diese auf drei Ebenen wichtig sei: moralische Unterstützung, wie Besuche in den Heimen, Zeit für die Flüchtlinge haben; Unterstützung bei administrativen Angelegenheiten wie offiziellem Schriftverkehr und Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit, indem man z.B. durch Aktionen auf die Situation von Flüchtlingen in den Heimen aufmerksam macht.

Am Ende der Veranstaltung appellierte Komi Edzro auch noch einmal an die Politik und stellte drei wesentliche Forderungen: Abschaffung des Arbeitsverbots, Abschaffung der Residenzpflicht und Abschaffung der Unterbringung in Heimen.

Die Veranstaltung fand in der Malena Bar in Berlin-Neukölln statt.

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