Das Immobilienunternehmen SIGNA verfolgt in Berlin seit einigen Jahren eine intensive Expansionsstrategie. Dazu gehören die Pläne, das Karstadtgebäude am Hermannplatz abzureißen bzw. zu entkernen, massiv aufzustocken und mit einer Disney-Fassade a la "Babylon Berlin" zu versehen. Das Gemeinwohlinteresse und die Beteiligung von Bürger*innen am Planungsprozess werden hier, wie auch bei den Vorhaben in Charlottenburg, um die es in meiner unten stehenden Anfrage geht, igoriert.
Durch die Eröffnung des "Temporären Kulturortes" POP KUDAMM durch SIGNA versucht der Konzern nun den Stadtentwicklungsdiskurs durch Veranstaltungen mit ausgewählten Expert*innen, die dem privatwirtschaftlichem Gewinnnmaximierungs-Konzept des Konzerns wohlgesonnen sind, zu beeinflussen.
In meiner Anfrage möchte ich Details zu den Absprachen zwischen SIGNA und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, sowie der UdK und der TU, zur Nutzung des POP Kudamm erfahren und wissen, inwieweit eine enge Zusammenarbeit mit diesem internationalen Immobilieninvestor vom Senat nicht auch kritisch hinterfragt wird.
Interessant ist: Die Logos von TU und UdK als angebliche Partner des Standortes POP KUDAMM wurden zwischenzeitlich von der Webseite entfernt. Und der Runde Tisch "Making Berlin" zum Thema Stadtentwicklung, den das POP Kudamm regelmäßig veranstalten wollte (s. Frage 7 der Anfrage) und zu dessen erstem Termin im Mai auch Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt zu Gast sein sollte, wurde mittlerweile einen Tag vor der Veranstaltung "wegen Krankheit" abgesagt. Eine neue Termin gibt es nicht.