Fachgespräch: Vielfalt konkret

Unsere Gesellschaft ist geprägt von großer Vielfalt in Bezug auf ethnische und kulturelle Herkünfte, Geschlechter, sexuelle Identitäten, Religionen und Weltanschauungen, körperliche und psychische Befähigungen, Lebensalter und Lebensweisen. Berlin verdankt seine Attraktivität vor allem dieser Vielfalt und seiner Weltoffenheit.

Der demografische Wandel, Globalisierung und Zuwanderung sowie die Individualisierung von Lebensmodellen werden diese Heterogenität in Zukunft noch weiter steigern. Diese erfreuliche Entwicklung wird unser Zusammenleben bereichern und bietet für Berlin zahllose Chancen, stellt die Stadtgesellschaft aber auch vor Herausforderungen. Denn Vielfalt kann auch Lebensformen und Überzeugungen einschließen, denen man kritisch gegenüber steht und die man – vielleicht sogar mit guten Gründen – ablehnt.  Die Herausforderung besteht also darin, auch hiermit zu leben und für die Vielfalt einen normativen Rahmen zu schaffen.

Diesen Rahmen, den insbesondere das Antidiskriminierungsrecht bildet, gilt es weiterzuentwickeln und gegen immer wiederkehrende Angriffe zu verteidigen. Denn in einer vielfältigen Gesellschaft darf es keinen Platz für individuelle und strukturelle Ausgrenzungen und Diskriminierungen geben. Vielmehr muss die Förderung einer Kultur der Wertschätzung von Vielfalt ein zentrales gesellschaftspolitisches Anliegen sein. Dabei müssen wir erkennen, dass der Staat nicht nur als Akteur in der Antidiskriminierungsarbeit eine wichtige Rolle spielt, sondern müssen ihn auch als potenziell diskriminierenden Akteur unter die Lupe nehmen. In dieser Doppelrolle trägt die Berliner Verwaltung eine besondere Verantwortung.

Mit „Vielfalt konkret“ starten wir eine Veranstaltungsreihe, in der wir u. a. folgenden Fragestellungen nachgehen werden:

  • Was hat Berlin bisher im Rahmen von Diversity erreicht und welche konkreten Pläne für die Zukunft gibt es?
  • Wie können wir die Vielfalt unserer Gesellschaft positiv nutzen und gestalten?
  • Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit Vielfalt und Heterogenität nicht zu Ungerechtigkeit und Ausgrenzung führen?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Diversity-Ansatz für eine moderne Antidiskriminierungspolitik?

Podiumsteilnehmer*innen

  • Eren Ünsal, Leiterin der Landesantidiskriminierungsstelle Berlin (angefragt)
  • Dr. Sarah Elsuni, Humboldt Universität zu Berlin
  • Dr. Birgit Beisheim, MdL NRW, Sprecherin für Diversity Management 

Moderation: Anja Kofbinger, MdA

Die Veranstaltung bildet den Auftakt für die Veranstaltungsreihe „Vielfalt konkret“, in der wir uns der Realität von Diversity und Diskriminierung in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung, Bildung und Polizei widmen werden.

     

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