Veranstaltungsbericht: 1. Kiezgespräch Mieten in Neukölln

Am 05. Juni 2013 fand das erste Kiezgespräch der diesjährigen Kiezgesprächreihe in Neukölln statt. Eingeladen haben wir zum Thema „Mieten und Mietentwicklung in Neukölln“ in den WerkStadt Kulturverein e. V. im Körnerkiez. Der Norden Neuköllns hat sich in den letzten Jahren verändert. Neue Kneipen, Galerien und Geschäfte haben eröffnet. Wie viele Bewohner_innen trauern wir den leerstehenden Ladenlokalen und tristen Straßenzügen nicht hinterher, sondern freuen uns, dass hier Menschen sich und ihre Ideen ausprobieren können. Gleichzeitig sehen wir besorgt die Mietsteigerungen und die Verdrängung von Anwohner_innen sowie Gewerbetreibenden und Kreativen, die es sich nicht mehr leisten können, hier zu leben. Der kürzlich neu erschienene Mietspiegel hat die besorgniserregenden Mietsteigerungen in Nord-Neukölln leider bestätigt.

Gemeinsam mit Wibke Werner vom Berliner Mieterverein e. V. diskutierten Susanna Kahlefeld, Sprecherin für Partizipationspolitik Bündnis 90/Die Grünen und Katrin Schmidberger, Mietenpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen mit einem interessierten Publikum über die Entwicklungen in Neukölln, wie u. a. hohe Neuvertragsmieten, Zweckentfremdung, spekulativen Leerstand und deren Auswirkungen auf alteingesessene und neu zugezogene Bevölkerungsgruppen. Die stetig steigenden Mieten führen dazu, dass viele Bewohner_innen, die sich aktiv für eine positive Entwicklung ihres Wohnumfeldes eingesetzt haben, können es sich nun nicht mehr leisten hier zu leben. Moderiert wurde die Veranstaltung von unserer Grünen Direktkandidatin für den Bundestag Anja Kofbinger.

Inzwischen haben sich in Berlin um die 82 Mieterinitiativen gebildet. Sie klären auf, setzen sich für die Rechte der Bewohner_innen ein und leisten die ein oder andere öffentlichkeitswirksame Aktion.

Dennoch brauchen wir eine stadtweite Strategie, die die lokalen Realitäten anerkennt und eine konsequente Anwendung bereits existierender Instrumente der Regulierung gewährleistet um  die Mietschraube zu stoppen und eine positive Kiezentwicklung auch ohne Verdrängung zu ermöglichen.

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