Der Opfer statt der Täter gedenken! - Unsere Verhüllungsaktion des sogenannten "Afrikasteins"

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus 2021 habe ich gemeinsam mit der Grünen Jugend Neukölln, unserer Neuköllner BVV Fraktion und dem KV Neukölln auf dem Neuköllner Garnisonsfriedhof eine Verhüllungsaktion organisiert, um unsere Forderungen zur Anerkennung des Völkermordes an Ovaherero und Nama zu unterstreichen und uns für ein würdevolles Gedenken der Opfer einzusetzen. Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme von Israel Kaunatjike, dem Sprecher des Bündnisses „Völkermord verjährt nicht!“

Mit der Verhüllung des sogenannten Afrikasteins wollen wir zeigen, dass insbesondere das Gedenkensamble auf dem Neuköllner Garnisonsfriedhof einer zeitnahen umfassenden Umgestaltung bedarf. Denn der große Stein ehrt sieben gefallene deutsche Soldaten, die sich freiwillig am Völkermord im heutigen Namibia beteiligt haben. An die bei diesem Genozid ermordeten weit über 50.000 Opfer der Herero und Nama wird seit 2009 nur durch eine kleine Gedenkplatte erinnert, die neben dem „Afrikastein“ in den Boden eingelassen ist. Dass die Ermordeten Opfer eines Genozids wurden wird auch hier allerdings verschwiegen. Wir finden diese Situation beschämend und fordern: Berlin muss endlich der Opfer des Völkermordes gedenken statt Täter zu ehren! Wir fordern:

  • Die Bundesregierung muss endlich den Völkermord an Ovaherero und Nama ohne Einschränkung anerkennen.

  • Eine umfassende kritische Aufarbeitung dieser Epoche, die der Opfer deutscher Kolonialgewalt in Würde gedenkt, muss stattfinden

  • ein zentraler Gedenk- und Lernort für die Opfer des Genozids an Ovaherero und Nama muss eingerichtet werden

  • Das Gedenkensemble auf dem Garnisonsfriedhof in Neukölln muss grundlegend umgestaltet werden

  • Bei der Gestaltung müssen Vertreter*innen afro-diasporischer Gruppen, Berliner Organisationen mit dekolonialer Ausrichtung sowie Nachfahren der Ovaherero und Nama einbezogen werden

Die Grünen Anträge zum Thema auf Bezirks- , Landes- und Bundesebene findet Ihr hier:
Neuköllner BVV: Antrag „Decolonize Neukölln“ Oktober 2019

Berliner Abgeordnetenhaus: Antrag „Berlin übernimmt Verantwortung für seine koloniale Vergangenheit“ März 2019

Bundestag: Antrag „Koloniales Unrecht anerkennen, aufarbeiten und der eigenen Verantwortung international gerecht werden“ November 2020
 

Auch das Facetten-Magazin berichtetete über unsere Aktion. Den Artikel finden Sie hier.

 

 

 

 

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