Schriftliche Anfrage: Verbindliche Vergleichsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik an den Integrierten Sekundarschulen mit und ohne gymnasialer Oberstufe im Schuljahr 2013/14 in Neukölln

"Misserfolge" werden nicht als strukturelles Problem betrachtet. Neuköllner Schulen sind weiterhin auf sich allein gestellt bei der Ermittlung von Bedarfen zu Lernförderangeboten. Obwohl in Neukölln nur rund 57 % der Teilnehmenden an den vergleichenden Arbeiten in der Jahrgangsstufe 9 die Berufsbildungsreife (BBR) erlangt haben, ist keine flächendeckende Bedarfsermittlung durch die regionale Schulaufsicht in Kooperation mit dem Bezirksamtan an den ISS mit und ohne Oberstufe vorgesehen.

 

Das Druckdokument zur Schriftlichen Anfrage " Verbindliche Vergleichsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik an den Integrierten Sekundarschulen mit und ohne gymnasialer Oberstufe im Schuljahr 2013/14 in Neukölln" (S17/14757) finden Sie hier.

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:   

1. Wie viele Schüler*innen haben an den Vergleichsarbeiten an den Integrierten Sekundarschulen mit gymnasialer Oberstufe in Mathematik/Deutsch teilgenommen?

Zu 1.: 700 Schülerinnen und Schüler an den Integrierten Sekundarschulen (ISS) mit gymnasialer Oberstufe haben in der Jahrgangsstufe 9 an den vergleichenden Arbeiten in Deutsch und 699 an den vergleichenden Arbeiten in Mathematik teilgenommen.

2. Wie viele der Schüler*innen haben bestanden/nicht bestanden?

Zu 2.: In Neukölln haben rund 57 % der Teilnehmenden an den vergleichenden Arbeiten in der Jahrgangsstufe 9 die Berufsbildungsreife (BBR) erlangt.  

3. Bitte nennen Sie die Anzahl der Schüler*innen, die in Mathe eine 4 und in Deutsch eine 5 schrieben?

Zu 3.: 35 Teilnehmende schrieben eine 5 in Deutsch und eine 4 in Mathematik.

4. Wie viele Schüler*innen haben in Deutsch eine 4 und in Mathematik eine 5 geschrieben?

Zu 4.: 339 Teilnehmende schrieben eine 4 in Deutsch und eine 5 in Mathematik.

5. Wie viele Mädchen haben die Vergleichsarbeiten nicht bestanden?

Zu 5.: 371 Schülerinnen haben in der Jahrgangsstufe 9 aufgrund der Noten in den vergleichenden Arbeiten die Berufsbildungsreife (BBR) nicht erlangt. 

6. Nennen Sie die Anzahl der Schüler*innen, die an den Integrierten Sekundarschulen ohne gymnasiale Oberstufe an den Vergleichsarbeiten in Mathematik/Deutsch teilnahmen? 

Zu 6.: 1004 Schülerinnen und Schüler an den ISS ohne gymnasiale Oberstufe haben in der Jahrgangsstufe 9 an den vergleichenden Arbeiten in Deutsch und an den vergleichenden Arbeiten in Mathematik teilgenommen.

7. Bitte nennen Sie die Anzahl der Schüler*innen, die erst kurze Zeit in Deutschland sind und aufgrund nicht ausreichender Deutschkenntnisse die Prüfung nicht bestanden haben?

Zu 7.: Schülerinnen und Schüler, die erst kurze Zeit in Deutschland sind und in besonderen Lerngruppen unterrichtet werden, nehmen – da sie noch keiner spezifischen Jahrgangstufe zugeteilt sind – nicht an den vergleichenden Arbeiten zur Berufsbildungsreife (BBR) teil. Sofern diese Schülerinnen und Schüler bereits in Regelklassen lernen, werden sie nicht gesondert betrachtet. 

8. Welche zusätzlichen Lernförderangebote gab es für sie?

Zu 8.: Bei festgestelltem Förderbedarf, dieser wie aller anderen Schülerinnen und Schüler, greifen die der Schule zur Verfügung stehenden Fördermittel. Zusätzliche Lernförderangebote für eine spezifische Gruppe sind nicht vorgesehen.

9. Welche Gründe sind dem Bezirksamt und der regionalen Schulaufsicht für den Misserfolg insgesamt
bekannt? 

Zu 9.: Auf der Basis der vorliegenden Auswertungen und Gesprächen mit Schulleitungen geht die regionale Schulaufsicht Neukölln davon aus, dass in der Hauptsache das schwache Abschneiden der Schülerinnen und Schüler in den vergleichenden Arbeiten in Mathematik ausschlaggebend ist. Sie hat deshalb im September 2014 in der regionalen Fortbildung für Lehrkräfte das Projekt „Mathematik
in Neukölln“ (MinK) gestartet. Das Projekt greift bereits erprobte Programme (SINUS-Grundschule,
SINUS-Transfer, MatheExperten, Mathe in Mitte…) auf und entwickelt diese im Hinblick auf Wirksamkeit und Nachhaltigkeit weiter. 

Das Bezirksamt Neukölln ist für Klärung dieser Fragen nicht zuständig.

10. Hat die regionale Schulaufsicht in Kooperation mit dem Bezirksamt eine flächendeckende Bedarfsermittlung in den letzten 12 Monaten an den ISS mit und ohne Oberstufe durchgeführt? 

11. Plant die regionale Schulaufsicht eine Durchführung einer Bedarfsermittlung in Kooperation mit dem Bezirksamt?

12. Wenn nein, weshalb nicht?
 
13. Wenn ja, wann?

Zu 10. - 13.: Den Bedarf an konkreten Förderangeboten ermittelt die Einzelschule und befriedigt sie aus den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen. Eine Bedarfsermittlung für eine spezifische Gruppe von Schülerinnen und Schülern, welche in Regelklassen lernt, erfolgt seitens der regionalen Schulaufsicht nicht.

Das Bezirksamt Neukölln ist für die Klärung dieser Fragen nicht zuständig.


Berlin, den 29. Oktober 2014
 
In Vertretung

Dr. Knut Nevermann
Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Wissenschaft

(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Okt. 2014)
 

 

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