Antrag: Stadtteilmütter - ein Weg in gesicherte Beschäftigung II

Stadtteilmütter – ein Weg in gesicherte Beschäftigung II
Sicherung und Entwicklung der Arbeit von Stadtteilmüttern/IntegrationslotsInnen in Berlin

Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:

Dem Abgeordnetenhaus ist ein Konzept vorzulegen, in dem dargestellt wird, wie die Arbeit der Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen in den nächsten Jahren gesichert, verstetigt und ausgebaut werden soll, konkret:

  • wie viele Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen in den nächsten beiden Jahren aus dem Programm der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen finanziert werden sollen

  • welche Haushaltsmittel dafür bereitgestellt werden;
  • wie viele Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen von den Berliner Bezirken eingesetzt werden und welche Mittel den Bezirken dafür in ihren Haushalten zugewiesen werden;
  • wie die Mittel im Haushalt u.a. durch Schaffung eigener Produkte abgesichert werden, um eine langfristige Sicherung zu erreichen;
  • welche Schritte der Zusammenarbeit mit freien Trägern in den sozialen und pädagogischen Bereichen geplant sind, um langfristig gesicherte Einsatzmöglichkeiten für Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen außerhalb des Bereichs des Öffentlichen Dienstes zu schaffen;
  • wie und in welchem Umfang die Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen in eine Strategie für Flüchtlinge in Berlin einbezogen werden;
  • in welcher Form den Stadtteilmüttern/IntegrationslotsInnen für ihre Arbeit vor Ort eine Art Ausweis hinsichtlich ihrer Qualifikation und/oder Befugnisse ausgestellt werden kann.

Dem Abgeordnetenhaus ist bis zum 30. Dezember 2015 zu berichten.

Begründung:

Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen sind inzwischen nahezu weltweit anerkannt für ihre förderliche Arbeit bei der Integration zugezogener Menschen in die Aufnahmegesellschaft. Berlin wird in den nächsten Jahren eine steigende Zahl von Menschen willkommen heißen, die eine schnelle Hilfe bei der Orientierung brauchen, gleichzeitig besteht der Bedarf der bereits hier lebenden Menschen unvermindert weiter. Gleichzeitig ist durch Änderungen in den Fördersystemen der EU und des zweiten Arbeitsmarktes die Finanzierung für viele Stellen für Stadtteilmütter/IntegrationslotsInnen weggebrochen.

Es ist dringend an der Zeit ein Konzept für eine langfristige Sicherung der Arbeit von Stadtteilmüttern/IntegrationslotsInnen zu entwickeln, um nicht länger von schwankenden Fördermitteln abhängig zu sein. Die Finanzierung aus Restmitteln und Sonderprogrammen muss endlich durch eine seriöse und langfristige Finanzierungsstrategie abgelöst werden, die den Betroffen Planungssicherheit verschafft und die angemessene Wertschätzung ihrer Arbeit ausdrückt.

Berlin, den 9. Juni 2015

Pop Kapek Kahlefeld und die übrigen Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/ die Grünen

Das Druckdokument zum Antrag finden Sie hier.

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