Die Antwort der Senatsverwaltung zur Schriftlichen Anfrage Nr. 19/21309 thematisiert die Kontrolle über den Umgang mit öffentlichem Gut durch die „Kultur NeuDenken gUG“ (ehemals Betreiberin des Oyoun in der Lucy-Lameck-Straße). Dabei wird deutlich, dass erhebliche Mittel in ein Projekt geflossen sind, dessen finanzielle Transparenz und Kontrolle fragwürdig erscheinen.
Kritisch betrachtet fällt auf, dass keine umfassende Inventarliste über die in der Immobilie befindlichen Gegenstände geführt wurde. Dies führte dazu, dass sich der Senat nicht im Klaren darüber ist, was mit vielen Gegenständen – darunter wertvolle Bühnenausstattung und Instrumente – geschehen ist. Zudem wurden laut Medienberichten zwischen 2023 und 2024 Teile des Inventars über Online-Plattformen zum Verkauf angeboten. Zwar hat die Senatsverwaltung diesen Verkauf nach eigener Aussage untersagt, jedoch bleibt unklar, ob tatsächlich alle Gegenstände erhalten geblieben sind oder ob Verkaufserlöse angemessen verbucht wurden.
Zudem wurde die Immobilie auch nach dem offiziellen Förderende weiter betrieben, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass Einnahmen durch Spenden, Veranstaltungen oder den Café-Betrieb erzielt wurden. Da keine detaillierte Prüfung durch die Senatsverwaltung erfolgte, bleibt offen, ob hier öffentliche Mittel indirekt zur privaten Gewinnerzielung beigetragen haben.
Die Senatsverwaltung verweist in ihrer Antwort darauf, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sei, doch die fehlende Transparenz über finanzielle Abläufe, Inventar und mögliche Erlöse aus dem Verkauf von Ausstattung wirft Fragen auf. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass öffentliche Gelder in ein Projekt geflossen sind, ohne dass eine ausreichende Kontrolle über deren Verwendung gewährleistet wurde.