Gemeinsam gegen antiislamische Provokationen

Clara Herrmann, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus, und Dr. Susanna Kahlefeld, religionspolitische Sprecherin, sagen zur Ankündigung von Pro Deutschland, öffentlich den antiislamischen Film über Mohammad zu zeigen:

Die Ankündigung, den Film zu zeigen, ist eine bewusste Provokation und der Versuch, auch hierzulande Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verurteilt diesen plumpen Versuch zu provozieren.

Der Senat muss ein weltoffenes Klima in unserer Stadt schützen und ein klares Zeichen für die Vielfalt Berlins setzen. Wir sind froh, dass es in Deutschland eine sachliche Diskussion über das Thema gibt und rufen dazu auf, dass es so bleibt. Dafür müssen alle Kräfte gebündelt werden, da Gewalt kein Mittel der politischen Auseinandersetzung ist.

In einer kulturell und religiös vielfältigen Gesellschaft verläuft die wirklich trennende Grenze zwischen denen, die das friedliche und anerkennende Zusammenleben im Alltag und diversen Projekten fördern einerseits, und denen, die dieses Zusammenleben ablehnen und stören wollen andererseits.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verurteilt daher jeden Versuch, Religionsgemeinschaften zu diskriminieren oder sie aus dem religiösen Pluralismus unserer Kultur hinaus zu definieren. Der Senat sollte endlich auch Strategien gegen die Islamophobie ergreifen. Wir treten ein für Demokratie, Bürgerrechte und Gleichberechtigung. Ein Zusammenleben in gesellschaftlicher Vielfalt muss einhergehen mit der Anerkennung gemeinsamer und verbindlicher Regeln – ohne Hetze und Diffamierungen.

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