Pressemitteilung: Senatorin Kolat verkauft den Karneval der Kulturen

Susanna Kahlefeld, Sprecherin für Partizipation und Gleichbehandlung von MigrantInnen, sagt zur unsicheren Zukunft des Karnevals der Kulturen:

Der Karneval der Kulturen ist in Gefahr. Nur wenige Monaten nachdem sich Senatorin Kolat als Karneval-Retterin feiern ließ, ist wieder völlig unklar, ob Berlins größte Kulturveranstaltung
stattfinden kann. Nichts gilt mehr: Ab 2017 sind sämtliche Zusagen obsolet und die Karnevals-Gruppen sollen selbst für eine Finanzierung der Organisation durch Sponsoren sorgen.

Der Karneval ist heute eines der wichtigsten Feste für Vielfalt und Weltoffenheit und gehört fest zum Kulturstandort Berlin. Damit der Karneval 2016 stattfinden kann, muss der Senat folgende, Zusagen treffen:

1. Eine langfristige Finanzierungszusage: Der Senat muss die Mittel in den laufenden Doppelhaushaltsberatungen aufstocken und die Forderung zurücknehmen, dass sich der
Karneval künftig allein aus Sponsoren-Geldern selbst finanzieren soll.

2. Beauftragung des von der Gruppen vorgeschlagenen unabhängigen Trägers: Organisatorisch und ideell braucht der Karneval der Kulturen einen Träger, der ihn wirklich vertritt. Die Erpressung durch den Senat, so lange zu verhandeln und die Finanzierung an die Kultur Projekte GmbH zu knüpfen, ist politisch inakzeptabel.

3. Namensrechte klären: Der Senat muss endlich die Namensrechte klären, die die Werkstatt der Kulturen noch immer für sich beansprucht und so ihren Konflikt mit den Karnevalisten
fortführt. Ohne diese Klärung sind auch Gespräche mit Sponsoren nicht möglich.

Am Geld kann es nicht liegen: Der Karneval wäre mit den für 2016 eingestellten 830.000 € aus der Landeskasse dauerhaft zu finanzieren und vor der totalen Kommerzialisierung zu retten. Dass er ein vielfaches an Steuern und Gewinne fürs Gewerbe in die Stadt bringt, ist seit Jahren bekannt. Was fehlt, ist der politische Wille.

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